VORSCHLAG ZUR STÄDTEBAULICHEN KORREKTUR AM STEPHANPLATZ IN KARLSRUHE
Drei historische Straßenzüge treffen hier zusammen ohne es auf einen Punkt zu bringen: Das Ergebnis ihrer Geradlinigkeit sind drei schiefwinklige Kreuzungen um eine dreieckige Restfläche. Die Waldstraße, eine der Achsen, an der Fächer und Schlossturm eingemessen wurden, verliert hier ihre Fassung und löst sich zwischen Stephanplatz und Karlstraße auf. Die bestehende flache Bebauung des Dreiecks kann daran nichts ändern. Auch jenseits der Karlstraße, Richtung Schloss, findet die Waldstraße abwechselnd links und rechts in kleineren Plätzen kaum halbwegs einen Halt.
Aus den Problemen und Möglichkeiten dieser Situation entstand eine Gestaltung, die es mit der erheblich größeren autoritären alten Hauptpost aufnimmt, den weiten Stephanplatz abrundet, dabei den Stephanienbrunnen mit einer Achse an sich bindet und nicht zuletzt die Waldstraße hier rehabilitiert. Der zentralen Lage entsprechend ist eine flexible und differenzierte Nutzung möglich: Erd- und Obergschoss zum Beispiel eine Gaststätte, darüber ruhigeres Gewerbe, die oberen Geschosse Wohnungen.
Die kompositorische Organisation der Bauglieder fügt die Richtungen, die sich hier treffen und die ihre ganz individuellen Beziehungen zur Stadtgeometrie unterhalten, zu einer polymetrischen Struktur zusammen- ähnlich wie es bei dem schiefwinklig angelegten Dom zu Speyer vor tausend Jahren gemacht wurde.
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